Christian Diehl

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Geliebt, gehaßt und gegessen.


seit 2014



Ausgangssituation:
Auf unserem Planeten gibt es ungefähr 5 bis 50 Millionen verschiedene Tierarten, wobei 1 Millionen Tiere erst entdeckt sind. Würde man versuchen alle auf dem Erdball lebenden Tiere zu zählen, meist Insekten und Kleinstlebewesen, dann müsste man eine Eins mit achtzehn Nullen schreiben - 1.000.000.000.000.000.000.

Seit 500 Millionen Jahren gibt es Tiere. Erst einfache Organismen, wie Quallen und Schwämme, die im Laufe der Zeit immer komplexer wurden und in unseren Säugetieren
eine „Hochphase“ erreicht haben. Der Blauwal gilt mit seinen 30 m Länge immer noch als das größte Tier, welches jemals auf unserem Planeten gelebt hat, selbst die Dinosaurier

waren kleiner. Das kleinste Wirbeltier ist ein Frosch aus Papua-Neuginea. Er findet mit seiner Größe von 7-8 mm spielend Platz auf einem Fingernagel.

Es ist faszinierend, wie unterschiedlich Tiere sein können, sowohl von der äußeren Gestalt, als auch von Ihren Fähigkeiten. Manche Lebewesen können schnell laufen, tief tauchen, weit sehen, gut riechen, schnell fliegen, gut klettern, Werkzeuge benutzen, weit springen oder auch miteinander kommunizieren, diese Aufzählung könnte beliebig fortgeführt werden.

Die Tierwelt befindet sich in einem stetigen Wandel - Arten kommen und gehen. Das Mammut und der flugunfähige Vogel Dodo sind für immer von unserem Planeten verschwunden. Durch den Klimawandel werden wir und unsere Folgegenerationen mitbekommen, daß sich unsere Tierwelt noch mehr verändern wird. Schlangen und Reptilien
werden durch die steigenden Temperaturen bessere Lebensbedingungen bei uns vorfinden, hingegen durch die geringeren Niederschläge im Sommer, Seen und Tümpel häufiger austrocknen werden, so daß Fröschen und Lurchen das Habitat entzogen wird.


In den letzten 100 Jahren hat der Mensch massiv dazu beigetragen, daß sich Lebensräume für Tiere meist ins Negative verändern. In der Agrarindustrie werden hochgiftige Pflanzenschutzmittel eingesetzt, um den Ertrag zu steigern. Dadurch geraten auch die „nützlichen“ Insekten in Kontakt mit den Pestiziden, so daß sich Ihre Lebenszeit und Fortpflanzungsrate verkürzt. Für viele Hausbesitzer ist der pflegeleichte Garten, mit viel Rasen und wenig blühenden Pflanzen, wichtig. Der übriggebliebende Rest an Bodenfläche wird durch Schotter und Bodenplatten versiegelt - das Artensterben wird weiter zunehmen.



Umsetzung
In meinem Fotoprojekt „Geliebt, gehaßt und gegessen“ werde ich mich ausschließlich auf mein näheres Umfeld - Dortmund, Ruhrgebiet, NRW - konzentrieren. Es soll „untersucht“ werden, wo und wie das Tier in meiner näheren Umgebung sichtbar ist ?

Dabei werde ich mich nicht nur auf lebende Tiere konzentrieren, sondern ich möchte das Tier an Hand seiner vielfältigen bildlichen Erscheinungsformen - das Tier als Spielzeug,
das Tier in der Bekleidungsindustrie, das Tier als Graffiti, das Tier als Designobjekt, das Tier im Animationsfilm, das Tier in der Kinderzeichnung - in mein Projekt integrieren.

Die dabei benutzte fotografische Bildsprache, bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen „dokumentarischer“ und „experimenteller“ Fotografie. So ist es möglich,
daß ein fotografiertes Stillleben gleichberechtigt neben einer Inszenierung oder einem fotografischem „Schnappschuss“ stehen kann.


Folgende Stichpunkte und Fragen werden für mich dabei leitend sein:

• Das Haustier.
• Tiere, die bald aussterben werden.
• Das Tier im Sinne der Forschung.
• Tierdetails, daß Besondere am Tier.
• Tiere als Statussymbole ?
• Tierbestattung.
• Die Tierrechtsbewegung.
• Tiere, die aus anderen Regionen bei uns heimisch geworden sind ?
• Die Tierkatastrophe- vom toten Igel bis zum angefahrenen Wildschwein.
• Das Tier als Fleischproduzent ?
• Tierische Helden im Film ?
• Tierschmuggel am Flughafen.
• Tiere, die vom Land in die Stadt flüchten.
• Tiere als „Co-Therapeut“
• Mein Freund der Kammerjäger, Tiere die ich hasse.
• Der Klimawandel und seine Folgen auf die heimische Fauna.




















Großsstadttiere


5 teilige Arbeit - 2011



Immer mehr Wildtiere zieht es in die Nähe des Menschen. Je größer die Stadt, desto vielfältiger die Anzahl der dort „eingewanderten“ Tiere - Fuchs, Waschbär, Steinmarder, Reh oder manchmal auch Wildschweine, können jetzt vielerorts in und an urbanen Strukturen des Ruhrgebietes angetroffen werden.

Das Futterangebot und die Rückzugsorte der Tiere auf dem Land werden durch landwirtschaftliche Monokulturen, hohen Düngereinsatz und schwere landwirtschafliche Gerätschaften immer weiter reduziert. Manchmal zerschneiden auch Autobahnen oder Bahntrassen den Lebensraum der Tiere, oder Städte dehnen sich immer weiter aus, so daß dadurch der ländliche „Überlebensraum“ der Tiere minimiert wird.

Zusätzlich halten Mülleimer, Komposthaufen oder Weggeworfenes ein großes Essensspektrum innerhalb der Stadt bereit, das Tier kann ohne großen Jagd - und Sammelaufwand seine Nahrung finden und in städtischen Parks und Grünanlagen gibt es meist keine natürlichen Feinde mehr, es herrschen “fast“ paradisische Zustände.




















Sonnensystem


9 teilige Arbeit - 2013



Kein Mensch hat mit bloßen Auge die Sonne und alle ihre Planeten gesehen. Trotzdem hat der Mensch detailgetreue Bilder vor Augen,
wenn er an Saturn, Jupiter oder Mars denkt. Christian Diehl zeigt in seiner Serie „Sonnensystem“ die Himmelskörper, genauer, das, was man für sie hält.

Bei der Betrachtung der Sonne und ihrer Planeten hat Diehl verblüffend präzise das kollektive Bildgedächtnis angesprochen, sodass Betrachter

zwischen Erkennen und Bezweifeln des Gesehenen hin- und herschwanken. Eine streifig marmorierte Kugel mit Wirbel lässt das Hirn Jupiter assoziieren,
eine rötlich nebelige Fläche den Mars.


Gerhard H. Kock_Westfälische Nachrichten / Textauszug - 2013




















1m3 - Watt


25 teilige Arbeit - 2011

Stipendium "Sylt-Preis für zeitgenössische Fotografie 2011"



Ausgangssituation
Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt im nördlichsten Teil Deutschlands.

Die Insel zeichnet sich durch einen 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen und einem
ausgedehnten Wattenmeerbereich im Osten aus. Sylt ist nur über einen 11 Kilometer langen
Damm erreichbar, da es komplett von Wasser umgeben ist. Heute steht jeder vierte Quadratmeter
Sylter Boden unter Naturschutz. Seit 1985 wurde das gesamte schleswig-holsteinische Wattenmeer
zum Nationalpark erklärt. Wissenschaftler haben ermittelt, daß auf einem Quadratmeter Watt
bis zu zwei Millionen Organismen leben, kaum ein anderer Lebensraum der Erde weist eine
ähnliche Vielfalt auf, selbst der tropische Regenwald hat weniger lebende Substanz als das Wattenmeer.


Umsetzung
Bei meiner fotografischen Darstellung des Themas „Sylt“ gehe ich von einem Kubikmeter

Watt aus, da dieser Bodentyp der vorherschende in dieser Region ist. Der „Erdblock“ wird
komplett in seine Bestandteile zerlegt, die dabei gefundenen Objekte (Käfer, Würmer, Krebse,
Muscheln, Pflanzen, Wurzeln, Steine) werden dann in einem Fotostudio mittels einer „sachlichen“
Fotografie abgebildet. Es findet somit eine Art wissenschaftlich künstlerische Dokumentation statt,
die Aspekte aus den Bereichen Botanik, Geologie und Zoologie beleuchtet. Die einzelnen Bilder
werden bewußt als Versatzstücke eingesetzt, die direkt oder assoziativ aufeinander Bezug nehmen
sollen, um die Vielschichtigkeit und Faszination des Themas „Watt“ erfahrbar zu machen.


Christian Diehl - Konzept für das Sylt Stipendium - 2011




















Re-Natur


seit 2010

Preisträger "TRANS/FORM_fotoprojekt emscher-zukunft 2011



Re-Natur ist eine fotografische Arbeit, die das oft eigentümliche Verhältnis zwischen Mensch und Natur im Blick hat.

Die Tier und Pflanzenwelt unterliegt menschlichen Zwängen, ursprüngliche Natur gibt es in unseren Breitengraden nicht mehr.

Nur da wo der Mensch nicht ist, kann sich Flora und Fauna „frei“ entfalten.

Tiere, Pflanzen und Landschaften umgeben den zivilisierten Menschen meist nur partiell, dennoch ist das Wenige an Natur wichtig,

damit er sich überhaupt wohlfühlen kann.




















1m3 - Wald


24 teilige Arbeit - 2010




















1m3 - Acker


24 teilige Arbeit - 2009

Stipendium des Künstlerdorf Schöppingen 2009



Ein Fotokünstler als Maulwurf

Wie ein Maulwurf gräbt sich Christian Diehl durch Erde. Nicht irgendwelche Erde, sondern genau einen Kubikmeter Schöppinger Boden.

Der Fotokünstler ist im August als Gast in der Reihe „jahraus-jahrein“ mit einem Monatsprojekt im Künstlerdorf zu Gast.

Diehl führt in der Stiftung sein Kunstprojekt „1m3" durch: Er hat genau einen Kubikmeter Schöppinger Erdreich ausgehoben und

durchforstet nun den gesamten Bereich des Erdquaders nach Fotoobjekten. Nach und nach entsteht so aus einer „repräsentativen Stichprobe“ ein Überblick
zu den Wesensmerkmalen des Schöppinger Bodens.

Welche Pflanzen und Pflanzenteile, welche Lebewesen, welche Gesteinsbrocken und welche anderen Details sind dort verborgen?

Diehl inszeniert mit seiner Mittelformat-Makrokamera eine komplette fotografische Durchleuchtung des Fotogegenstands. Nach den Prinzipien einer genauen
und sachlichen Fotografie findet eine Art wissenschaftliche Dokumentation mit künstlerischen Obertönen statt. Sie beleuchtet und streift dabei viele
Nachbargebiete wie Geologie, Botanik und Zoologie.

Die einzelnen Bilder sind Versatzstücke aus einem Ganzen, die wie ein Gefüge direkt und assoziativ aufeinander zugeordnet sind,

da als verbindende Klammer immer der Ausgangs- und Sammelpunkt in dem einen, präzisen und nach Lage und Herkommen genau identifizierbaren
Erdblock gegenwärtig ist. Jede der entstehenden Fotografien ist jedoch nicht nur Fragmentbild, sondern gleichzeitig ein herausgehobenes Einzelstück mit allen ästhetischen
Aspekten, wie sie zu einem Kunstwerk gehören.

Westfälische Nachrichten - 26.08.2009




















1m3 - Halde


19 teilige Arbeit - 2006

2. Preis beim "Kunstpreis DEW21", 2008



Gibt es bestimmte Wesensmerkmale von Haldenflächen?
Welche Pflanzen und Tiere sind dort heimisch?
Welche Formen, Farben und Strukturen prägen das Erscheinungsbild dieses Ortes?
Diesen Fragen spürte Christian Diehl in seiner Arbeit 1m3 nach.

Haldenflächen sind typische Geländeformationen im Ruhrgebiet. Abraumhalden bestehen aus „totem Gestein“, eine Art Restgestein,

welches beim Kohleabbau keine Verwendung findet.

Von der Montanindustrie geprägt bilden sie eine für diese Region typische Landschaft und werden nun begrünt und als Freizeit- und Naherholungsgebiet
an die
Bevölkerung zurückgegeben. Die Halde Hoheward zählt zu einer der größten Halden Europas, mit einer Höhe von ca. 150 m und einer Flächenausdehnung von 1,6 km2.

Christian Diehl stach einen Kubikmeter typischen Haldenbodens der Halde Hoheward heraus, um ihn in einem Fotostudio fotografisch zu untersuchen. Unter Verwendung

einer sachlichen Fotografie fand eine art wissenschaftliche Dokumentation statt, die Aspekte aus dem Bereich Botanik, Geologie und Zoologie beleuchtet.

Bei seiner Vorgehensweise hat er den Erdblock komplett in seine Bestandteile wie Sträucher, Pflanzen, Blüten, Bodenproben, Steine, Tiere, Käfer und Würmer zerlegt

und diese fotografiert. Dadurch entstand eine Bestandsaufnahme einer übersehenen Geländeform hinsichtlich ihrer pflanzlichen und tierischen Lebensformen.

Die einzelnen Bilder wurden bewusst als Versatzstücke eingesetzt, die direkt oder assoziativ aufeinander Bezug nehmen, um die Vielschichtigkeit des Themas „Halde“

erfahrbar zu machen.

Anja Kügler - 2006